Gemeinde Simonswald

Der Bau des Kulturhauses beginnt
Erster Spatenstich mit Altbürgermeister und Ehrengästen / Bürgermeister Schonefeld: Ein Neubau für einen attraktiven Ortskern.

"Was lange währt, wird endlich gut", das sagte Gemeinderat Erwin Weis beim ersten Spatenstich am Montagabend für das Kulturhaus, für das die Bauarbeiten auf dem Sägplatz damit nun starten. Damit hatte er das angesprochen, was wohl alle dachten.
So war die Freude groß bei der Zeremonie, zu der zahlreiche Bürger und Gäste, darunter der Bundestagsabgeordnete Peter Weiß (CDU) und die Landtagsabgeordneten Sabine Wölfle (SPD) und Alexander Schoch (Grüne) sowie der Erste Landesbeamte Hinrich Ohlenroth, Ober- und Bürgermeister der umliegenden Gemeinden, Tourismus- und Vereinsvertreter gekommen waren. "Die Weichen sind gestellt für die Neugestaltung unserer Ortsmitte, nachdem nun alle Hürden genommen sind", hob Bürgermeister Stephan Schonefeld hervor. "Mit dem Startschuss für den Neubau sehe ich der Gestaltung des restlichen Sägplatzes und weiteren Entwicklungen für einen attraktiven mit Leben erfüllten Ortskern positiv entgegen."
 
Den Dank, dass die bei der Planung aufgekommenen Probleme gelöst wurden, richtete Schonefeld an die Baurechtsbehörde, das Architekturbüro Hess und Volk, die Mitarbeiter der Simonswälder Verwaltung, die involvierten Ingenieur- und Vermessungsbüros und die Brandschutzbehörde. Gerade in den letzten Wochen seien in guter Zusammenarbeit die letzten Herausforderungen angegangen worden. "Es ist gelungen, die Anforderungen an die künftige Parkplatzsituation, an den Brand-, Immissions- und Hochwasserschutz zu erfüllen."

Da diese Probleme am Ende fast die Auszahlung der gewährten Zuschüsse aus dem Ausgleichs- und dem Tourismusstock gefährdeten, wenn der Baubeginn nicht rechtzeitig bis Ende August startet (die BZ berichtete von der jüngsten Gemeinderatssitzung), "hat sich unser neuer Bürgermeister mit viel Durchsetzungswillen bis zum letzten Tag dafür eingesetzt, diese letzten schwierigen Hindernisse aus dem Weg zu räumen", betonte sein erster Stellvertreter Erwin Weis, der auch im Namen des Gemeinderates sprach. "Bleiben Sie weiter so transparent, dann können wir gemeinsam viel schaffen", ergänzte Weis.

Alt-Bürgermeister Reinhold Scheer untermauerte das Gesagte: "Ich freue mich, dass Du, Stephan, die Arbeit so klasse machst!" Für die Realisierung des Bauvorhabens sei es gut gewesen, "dass die Berechnung des Jahrhunderthochwassers für die Ortsmitte Simonswald im Nachhinein nicht gestimmt hat", weil nicht die richtigen Höhenverhältnisse zugrunde gelegen hatten. "Vor 40 Jahren hat unser Vorgänger Karl Dufner diesen Platz gekauft, um ein Bürgerhaus zu errichten", erinnerte Scheer. Lange habe das Kapital gefehlt. Als die Planung gemeinsam mit Bürgern, Gemeinderat und Vereinen Form annahm, Standort und Bauweise feststanden, habe die allgemeine Wirtschaftskrise um 2009 nochmals für eine Verzögerung gesorgt.
 
"In den vergangenen über sechs Jahren konnten wir auf vertrauensvolle Art und Weise in einem demokratischen Prozess zusammenwirken", sagte Architekt Walter Hess. Er verwies darauf, wie sinnvoll es ist, dass Gebäude für die Gemeinschaft auch dort errichtet werden, wo sich das Zentrum des Dorflebens befindet und gut erreichbar für jeden und barrierefrei zugänglich ist. "Wir haben zunehmend das Problem, dass solche Gebäude an den Rand von Orten gedrängt werden", berichtete Hess, und dort ihre Funktionen nicht richtig erfüllen könnten. Dass es hier gelungen ist, "ein neues, attraktives Angebot" ins Zentrum der Gemeinde zu stellen, fand auch im Grußwort des Bundestagsabgeordneten Peter Weiß Anklang. "Das kann zur Profilstärkung von Simonswald beitragen", meinte Weiß, zur Stärkung dieser Schwarzwälder Gemeinde, die im Bereich Tourismus eine große Bedeutung habe, was sie deutschlandweit bekannt mache.
 
Nach dem Spatenstich versammelten sich alle Anwesenden noch zu lebhaften Gesprächen beim Umtrunk und Imbiss auf der Wiese am Sägplatz, "wo das neue Kulturhaus verwirklicht werden wird", so Reinhold Scheer, der die Simonswälder aufforderte: "Nehmen Sie die neue Ortsmitte an und bringen sie dafür Toleranz mit."

Beitrag von Karin Heiß in der BZ vom 30.08.2017