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Einzigartige Landschaftspflege

Auf dem Bild von links nach rechts: 
Hans Page, Dr. Andre Baumann, Alexander Schoch, Peter Stratz und Stephan Schonefeld.
Auf dem Bild von links nach rechts:
Hans Page, Dr. Andre Baumann, Alexander Schoch, Peter Stratz und Stephan Schonefeld.

Einzigartige Landschaftspflege auf dem Gfällhof
 
Gemeinsam mit Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann, Bürgermeister Stephan Schonefeld und Hans Page vom Landschaftserhaltungsverband Landkreis Emmendingen e.V. (LEV) sowie Thomas Weich, der das Gebiet seitens des Regierungspräsidiums Freiburg betreut, besuchte Alexander Schoch den Landwirt Peter Stratz vom Gfällhof in Haslachsimonswald.
Peter Stratz wurde im Frühjahr mit dem Landesnaturschutzpreis ausgezeichnet und seine langjährigen und herausragenden Verdienste in der Landschaftspflege gewürdigt. Der Hof liegt zu einhundert Prozent im Naturschutzgebiet Kostgefäll, das gleichzeitig Bestandteil des europäischen NATURA 2000 Schutzgebietssystems ist.
Durch seinen Einsatz, der in den Steillagen sehr beschwerlich und auch nicht ungefährlich ist, hält Stratz die Landschaft offen und schafft damit Lebensgrundlagen seltener Pflanzen und Tieren wie Arnika, Orchideen und Auerhuhn.
Stratz übernahm den elterlichen Betrieb in den 80er Jahren und entschied sich von Anfang an für eine extensive und naturnahe Bewirtschaftung. Die Offenhaltung erreicht er durch Beweidung mit seiner kleinen Rinderherde oder Mähen. Zu seinem Betrieb gehört auch ein wunderschöner, ebenfalls naturnah bewirtschafteter Mischwald.
Stratz betonte allerdings, dass die Arbeit immer schwieriger werde und die Kontrollen strenger geworden seien.
„Wenn wir nicht endlich eine angemessene Vergütung für unsere Arbeit erhalten, die ja dem Allgemeinwohl dient, sehe ich schwarz für die Zukunft der Schwarzwaldbauern und der schönen Landschaft.“
Andre Baumann war sichtlich beeindruckt und drückte seinen Respekt vor dieser großen Lebensleistung aus. Bei einer kleinen Exkursion durch die Bergwiesen und -weiden konnten sich die Teilnehmer von der großen Vielfalt überzeugen.
"Peter Stratz wurde zu Recht mit dem Landesnaturschutzpreis ausgezeichnet. Wir brauchen ein Miteinander von Naturschutz und Landwirtschaft - und Peter Stratz zeigt, dass und wie es geht."
Baumann zeigte großes Verständnis für die Wünsche des Landwirts nach einer besseren und unbürokratischeren Agrarförderpolitik. "Wir brauchen dringend eine Neuausrichtung der Förderpolitik: Landwirte müssen dafür ausreichend bezahlt werden, wenn sie Natur und Heimat vorbildlich erhalten. Wer mehr leistet, muss auch mehr Geld bekommen", sagte Baumann. Kulturlandschaften könnten nur mit den Landwirtinnen und Landwirten erhalten werden.
Der LEV-Geschäftsführer Hans Page richtete im Namen unzähliger Landwirte eine Bitte an die Landesregierung, insbesondere an das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz.
„Seit 2016 beobachten wir eine deutliche Verschärfung im Rahmen der Vor-Ort-Kontrollen bei der Beurteilung, ob eine Fläche zur landwirtschaftlichen Nutzfläche zählt oder nicht. Damit fallen beispielsweise viele ökologisch besonders wertvolle Bergweiden und Nassgrünland aus dem landwirtschaftlichen Fördersystem heraus. Das hat zur Folge, dass gerade die Landwirte, die unter erschwerten Bedingungen auf solchen Grenzertragsstandorten im Sinne der Artenvielfalt wirtschaften, einen guten Teil ihrer Fördergelder verlieren und schlimmer noch, häufig hohe Rückforderungen leisten müssen. Damit wird das vernünftige Prinzip öffentliche Gelder für öffentliche Leistungen zu zahlen in das Gegenteil verkehrt: Wer sich als Landwirt für den Naturschutz einsetzt wird bestraft.“
Vor diesem Hintergrund sei es zwar schade aber auch verständlich wenn die Landwirte aus den Landschaftspflegeverträgen ausstiegen, so Page weiter.
„Wir arbeiten mit Hochdruck mit dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz an einer Lösung. Auch hier kann es nicht sein, dass die Landwirte, die geschützte Natur erhalten, die Gekniffenen sind“, versprach Baumann.
„Wenn wir diese einzigartige Landschaft erhalten wollen, müssen wir uns mehr um die Landwirte kümmern. Wir können es uns nicht leisten, auf diese wertvolle Arbeit für die Allgemeinheit zu verzichten.“, ergänzte Alexander Schoch.
Zum Abschluss trug sich Umweltstaatssekretär Dr. Andre Baumann noch in das Goldene Buch der Gemeinde Simonswald ein, das Bürgermeister Schonefeld extra mit auf die Schwarzwaldhöhen gebracht hatte.
 

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